China ist allgemein als die Wiege der Teekultur bekannt. Egal ob Grüner, Schwarzer, Jasmin oder Pu’er Tee – die belebende Erfrischung erfreut sich im Reich der Mitte überall sehr großer Beliebtheit und gilt als Nationalgetränk. Tee wird zu Hause, unterwegs sowie in traditionellen Teehäusern getrunken. Er ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil der chinesischen Kultur. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die fünf schönsten Teehäuser Chinas vor!
Die Vorläufer der ersten Teehäuser entstanden bereits während der Westlichen Jin-Dynastie (etwa 3. Jh.) und haben im Laufe der Jahrhunderte verschiedene lokale Ausprägungen angenommen. Teehäuser sind nicht nur Orte, um Tee zu trinken, hier werden auch gesellschaftliche Kontakte gepflegt und man informiert sich über die neuesten Geschehnisse. Heutzutage wird in einigen Teehäusern ein sehr großes Kulturangebot wie Peking-Oper, Tanz, Musik oder Theater dargeboten. In anderen Teehäusern wiederum wird lediglich geplaudert, Zeitung gelesen oder eine Runde Mahjong gespielt.
Das bekannteste Teehaus in Peking ist ohne jeden Zweifel das Lao She Chaguan 老舍茶馆 („Lao She-Teehaus“), das im Jahr 1988 eröffnet wurde. Das Teehaus wurde nach Lao She 老舍, dem Autor des chinesischen Dramas Chaguan 茶館 („Das Teehaus“) benannt, das im Jahr 1957 in Peking uraufgeführt wurde. In diesem Theaterstück wird das kleine Yutai-Teehaus in Peking zur Bühne des Lebens und gesellschaftlichen Wandels.
Das Lao She-Teehaus liegt sehr zentral südlich des Tian’anmen Platzes. Am traditionellen chinesischen Eingangstor erwarten zwei große steinerne Löwen die Besucher. Auf einer Fläche von 2.600 Quadratmetern erstreckt sich das Teehaus insgesamt über drei Etagen. Die Besucher haben die Wahl zwischen einem Tisch im großen Aufführungssaal, weiteren öffentlichen Räumen mit Live-Darbietungen oder privaten Teeräumen. Das umfangreiche Programm variiert von Peking-Oper, über Puppen- und Schattentheater, Kampfkunst, Akrobatik, Gesang und Tanz bis hin zur Teezeremonie. Die privaten Teeräume sind sehr gemütlich und im traditionellen chinesischen Stil eingerichtet. Hier kann man auch abseits des Trubels ganz in Ruhe seinen Tee genießen.
Das Teeangebot im Lao She-Teehaus ist überwältigend und es gilt, genau wie bei einem guten Wein: je älter der Tee, desto besser die Qualität. Neben dem Tee werden außerdem Snacks wie Nüsse, Sonnenblumenkerne, Pistazien sowie köstliche kleine Backwaren gereicht. Die ein oder andere Sorte Tee aus dem Souvenir-Shop bietet sich als das ideale Mitbringsel für zu Hause an.
Da Hangzhou auch den Beinamen „Teehauptstadt“ trägt, gibt es hier unzählige Teehäuser zu besuchen. Daher fällt die Wahl des schönsten Teehauses ziemlich schwer. Rund um den Xi Hu 西湖 („Westsee“) – dem Wahrzeichen Hangzhous – finden sich viele schöne Teehäuser in malerischer Umgebung.
Eines der ältesten und bekanntesten dieser Teehäuser ist das Hupan Ju 湖畔居. Übersetzt bedeutet der Name „Am Ufer des Sees verweilen“. Tatsächlich bietet sich vom Hupan Ju eine atemberaubende Aussicht auf den Westsee, was so einige Besucher für ein paar Stunden die Zeit vergessen lässt. Das Teehaus im traditionellen chinesischen Stil liegt unmittelbar an der Uferpromenade an der nordöstlichen Seite des Westsees. Es empfiehlt sich ein Besuch in den Abendstunden, da man von hier aus einen traumhaften Sonnenuntergang bestaunen kann.
Hangzhou ist vor allem für seinen Drachenbrunnentee, den Longjing Cha 龙井茶 bekannt, der in der Nähe der Provinzhauptstadt und des Westsees angebaut wird. Neben kleinen Kuchen, Früchten, Nüssen, herzhaft gefüllten Teigtaschen, Suppen und über 100 Teesorten serviert man hier ebenfalls den berühmten Longjing-Tee.
Das Huxin Ting-Teehaus 湖心亭 befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer der ältesten und berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Shanghai, dem Yu-Garten 豫园. Es gehört zu einem der bekanntesten Teehäuser in ganz China, in dem selbst Queen Elisabeth II. persönlich schon eingekehrt ist. Der alte Pavillon, in dem das Teehaus untergebracht ist, stammt aus dem Jahr 1784 und war ursprünglich einmal Teil des Yu-Gartens. Seit 1856 findet sich hier das Huxin Ting-Teehaus, das über die berühmte Zickzack-Brücke zugänglich ist. Dem chinesischen Volksglauben nach schützt der Zickzack-Weg vor Geistern, die sich nur geradeaus fortbewegen können.
Das Teehaus erstreckt sich über zwei Etagen. Von der oberen Etage aus bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf den Yu-Garten und den großen Yu-Garten-Basar, auf dem es Tee und vielerlei andere Souvenirs zu kaufen gibt. Inmitten des großen Basars der Altstadt bildet das Huxin Ting-Teehaus einen Ort der Ruhe, wo man bei einer Tasse Tee und kleinen Knabbereien etwas Entspannung finden kann.
Für viele Einheimische in der Provinz Sichuan, insbesondere für ältere Menschen ist der Besuch im Teehaus ein fester Bestandteil des Alltags. Sie scheinen hier einen Großteil des gesamten Tages zu verbringen. In Chengdu gibt es so viele Teehäuser wie sonst nirgendwo in China. Im Heming-Teehaus 鹤鸣茶社 herrscht noch eine Atmosphäre wie in alten Zeiten und man kann viele Chinesen beim Karten-, Mahjong- oder Schachspielen beobachten.
Das Heming-Teehaus befindet sich im Herzen von Chengdu in schönster Lage direkt an einem kleinen See im Renmin-Park 人民公园 („Volkspark“). Umgeben von traditioneller chinesischer Architektur sitzt man hier auf einfachen Bambusstühlen in der freien Natur.
Eine Besonderheit dieses Teehauses ist, dass hier sogenannte Ohrenreiniger oder Barbiere ihre Dienste anbieten. Es handelt sich bei diesen Berufen um ein altes Straßengewerbe. Die Ohrenreiniger findet man heute vor allem in Südchina, häufig an öffentlichen Plätzen.
Im Südosten Chinas herrscht eine etwas andere Teehaus-Kultur als in den übrigen Teilen des Landes. Hier reicht man zum Tee traditionell Dim Sum-Gerichte in kleinen Bambuskörbchen. Die Teehäuser öffnen bereits in den frühen Morgenstunden und viele nehmen hier neben dem Morgentee auch ihr Frühstück ein.
Eines der bekanntesten und ältesten Teehäuser in Guangzhou ist das Tao Tao Ju 陶陶居. Es wurde 1880 eröffnet und befindet sich im südwestlichen Teil des Stadtzentrums nahe dem Perlfluss. Das Teehaus erstreckt sich über insgesamt vier Etagen, die meist kurz nach Öffnung des Hauses bereits voll besetzt sind. Auch hier liest man Zeitung, plaudert oder informiert sich über die neuesten Ereignisse.
Untrennbar verbunden mit dem morgendlichen Tee in Guangzhou und Umgebung sind Dim Sum – kleine gefüllte Teigtaschen oder andere kleine gedämpfte oder frittierte Köstlichkeiten. Der ideale Ort also, um neben den aromatischen Teesorten auch mal die original kantonesische Küche zu testen.
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