Das Reich der Mitte ist unter anderem für seine lange und vielfältige Kultur bekannt. Die wunderschönen Altstädte Chinas spiegeln vieles davon wider und bieten ihren Besuchern eine Reise in die Vergangenheit. Einige dieser traditionsreichen Orte möchten wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen.
Am Fuße des Cangshan-Gebirges in Yunnan gelegen lockt die Altstadt von Dali mit allerhand historischen Sehenswürdigkeiten. Neben den antiken Stadtmauern und den Stadttoren verraten historische Türme, die alten Straßen und Gedenkhallen einiges über die Geschichte und Kultur dieser Altstadt. Die vielen traditionellen Häuser und Gärten verleihen der Stadt eine ganz besondere Atmosphäre. Vom Wuhua-Turm im Zentrum bietet sich ein traumhafter Panoramablick über die Altstadt, das Cangshan-Gebirge, den Erhai-See und die berühmten Drei Pagoden.
Schlendert man durch die Straßen Dalis, so kann man außerdem die Kultur und die Architektur der Bai-Minderheit entdecken, die die Stadt so besonders macht. Die Häuser der Bai sind mit aufwendigen Holzschnitzereien, farbigen Mustern und handgemachten Marmorfiguren dekoriert. Der Schutz dieser einzigartigen Kultur lag der Lokalregierung besonders am Herzen und so konnte dieser wunderschöne Ort sein ursprüngliches Aussehen bewahren.
Auch wenn Hongcun keine Stadt ist, verdient das historische Dorf dennoch Beachtung. Einem Gemälde gleich entfalten sich hier Morgennebel, Steinbrücken und Seerosen vor den Augen der Besucher. Viele der kunstvoll verzierten Gebäude entlang des beeindruckenden Wasserkanals stammen noch aus der Song-Dynastie und sind das beste Beispiel für typische Hui-Architektur. Oft wird Hongcun auch als „das antike Dorf in chinesischen Gemälden“ bezeichnet.
Eine weitere Besonderheit des Dorfes ist der damals von einem Feng-Shui-Experten empfohlene Aufbau in Form eines Ochsen. Das Dorf selbst bildet hierbei den Körper, während Kopf und Hörner von einem Hügel und Bäumen geformt werden. Vier Brücken bilden die Beine des Ochsen.
Ciqikou fängt die typischen Merkmale des alten Chongqing ein und wird deshalb auch „Kleines Chongqing“ genannt. Entlang der insgesamt zwölf Straßen säumen sich Gebäude im traditionellen Stil der Qing- und Ming-Dynastie. Das Grundgerüst der meisten Häuser besteht aus Bambus und Holz, die Wände sind weiß gestrichen und die Pfeiler im Inneren sind mit Schnitzereien von Drachen oder Phönixen verziert. Es gibt auch noch viele Pfahlbauten zu bestaunen, in denen allerdings keine Menschen mehr wohnen.
Neben den klassischen Häusern sind die vielen Teehäuser, von denen es in früheren Zeit mehr als 100 gab, eine weitere Besonderheit. Hier kann man nicht nur köstlichen Tee genießen, sondern auch der ein oder anderen Gesangsvorstellung oder Geschichtenerzählung lauschen. In Ciqikou befindet sich außerdem einer der bekanntesten buddhistischen Tempel in Chongqing – der Baolun-Tempel.
Vor allem optisch unterscheidet sich die Altstadt von Macau immens von den bisherigen Orten. Der portugiesische Einfluss in der ehemaligen Kolonialstadt ist vor allem in der Architektur nicht zu übersehen. Die Stadt ist übersäht von prächtigen, pastellfarbenen Gebäuden im neoklassizistischen Stil, die noch aus der Kolonialzeit stammen. Das historisch Zentrum lässt sich am besten vom Largo do Senado aus zu Fuß erkunden. Der Gehweg der Fußgängerzone ist mit einem Wellenmosaik im portugiesischen Stil gepflastert.
Über eine Treppe gelangt man zur Kathedrale Sao Paulo, der ersten Kirche der Jesuiten in China und Wahrzeichen Macaus. Nach einem Feuer im 19. Jahrhundert sind heute allerdings nur noch die Steinfassade, eine große Treppe und bronzene Missionarsstatuen von der Kathedrale erhalten geblieben.
Lijiang zählt zu den am besten erhaltenen Altstädten Chinas. Die Gebäude entlang der Straßen zeichnen sich durch die Vereinigung architektonischer Stilelemente verschiedener Kulturen, vor allem aber der Naxi und Han aus. Ein weiteres Highlight stellt das historische Kanalsystem dar, das der Stadt ein Gefühl von Venedig verleiht. Der Jade-Fluss teilt sich im Norden der Stadt in drei Ströme auf, die sich wiederum in viele weitere aufteilen und auf ihrem Weg gen Süden die Stadt mit Wasser versorgen.
Das Zentrum der Altstadt ist zugleich auch Zentrum der Naxi-Minderheit. Zu den traditionellen Häusern gehört in der Regel ein Hof und die Fassaden sind meist aufwendig mit mythologischen Figuren verziert. Auf vielen Schildern in der Stadt lässt sich neben den chinesischen Schriftzeichen auch die Schrift der Naxi finden. Abends hat man die Möglichkeit, ein Stück der Tradition der Naxi zu erleben, wenn sich die Frauen auf dem zentralen Sifang-Platz versammeln, um gemeinsam zu tanzen. Auch das Naxi-Orchester tritt regelmäßig auf und präsentiert die traditionelle Musik dieses Volkes.
In den wunderschönen Altstädten Chinas kann man den glorreichen Glanz seiner Vergangenheit noch immer wahrnehmen – diese Reise ist unvergesslich!