Das Himalaya-Gebirge ist hauptsächlich durch den höchsten Berg der Welt bekannt. Doch das Hochgebirge hat noch viel mehr zu bieten, wir stellen es Euch vor.
Das vielfältige Himalaya-Gebirge
Das Himalaya-Gebirge erstreckt sich über eine Länge von rund 2.500 km und führt entlang der indisch-chinesischen Staatsgrenze. Es grenzt dabei an fünf verschiedene Staaten: Pakistan, Indien, China, Nepal und Bhutan. Ähnlich vielfältig ist die Kultur der Völker, die den Himalaya bevölkern. Insgesamt rund 52,7 Millionen Menschen bewohnen das Gebirge. Hindus, Buddhisten, Muslime und Anhänger von Naturreligionen sind im Himalaya anzutreffen. Viele für verschiedene Religionen bedeutsame Orte befinden sich im Himalaya.
So z.B. das Paro Taktsang-Kloster, wo der Buddhismus in Bhutan gegründet worden sein soll.
Im Hinduismus gilt der Himalaya als personifizierter König aller Berge – Giriraj Himavat – eine mythologische Gestalt und Vater verschiedener wichtiger Gottheiten. Außerdem findet man über 6.000 tibetische Klöster und die Residenz des Dalai Lama (Potala-Palast) in Tibet. Auch in Bhutan und Indien findet man viele buddhistische Klöster. Für tibetische Muslime gibt es Moscheen in Lhasa und Shigatse.
Die höchsten Berge der Welt
Natürlich kann man nicht über den Himalaya sprechen, ohne die höchsten Berge der Welt zu erwähnen. Insgesamt gibt es über 50 Berge, die eine Höhe von 7.200 Metern überschreiten.
Insgesamt 10 der weltweit 14 Gipfel mit über 8.000 Metern Höhe befinden sich im Himalaya. Und auch die anderen 4 Gipfel befinden sich in der Nähe des Gebirges und sind Teil des Karakorum-Gebirges. Dieses ist offizell noch Teil des Himalayasystems. Der nächsthöchste Berg außerhalb von Asien ist der Anconcagua. Er befindet sich in den Anden in Argentinien und misst eine Höhe von 6.961 Metern.
Der höchste Gipfel der Erde – der Mount Everest – ist natürlich weltbekannt, seit er 1865 seinen Namen verliehen bekam. Davor war er nur unter dem Namen Gipfel XV bekannt. Er wurde damals nach einem Mitglied der Royal Geographical Society benannt – Mister George Everest.
Die erste Besteigung des Mount Everest fand im Jahre 1953 durch den Neuseeländer Edmund Hillary und den nepalesischen Sherpa Tenzing Norgay statt. Über 7.000 Mal wurde der Berg mittlerweile bestiegen, allerdings nur 193 Mal ohne zusätzlichen Flaschensauerstoff.
Das Wachstum des höchsten Berges
Erstaunlich ist auch, dass der Mount Everest seit Dienstag (dem 08.12.2020) eine neue offizielle Höhe hat. Bisher hatte der Berg offiziell eine Höhe von 8.848 Metern, eine Messung die noch von indischen Forschern aus den 1950er Jahren stammt. Ein Team aus Wissenschaftlern aus China und Nepal hatte sich nun zusammengetan, um eine neue Vermessung des höchsten Berges der Welt vorzunehmen.
Mit unterschiedlichsten Verfahren wie Winkelmessungen von schon bekannten Punkten, GPS-Berechnungen und Berechnungen auf Basis von Satellitendaten wurde der neue Wert berechnet. Um ganze 86 Zentimeter wuchs dabei der Berg. Die neue Höhe von 8.848,86 Metern könnte Experten zufolge auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein.
Die möglichen Gründe umfassen unter anderem ein Verschieben tektonischer Platten, ein starkes Erdbeben von 2015 oder das Abschmelzen der Schneedecke auf dem Gipfel. Die gemeinsamen Messungen von China und Nepal werden als Gemeinschaftsprojekt „ewiger Freundschaft“ zwischen den beiden Ländern bezeichnet.
Das Mount Everest Base Camp
Es gibt zwei Base Camps, von denen Besteigungen auf den Mount Everest für gewöhnlich starten. Das südliche Base Camp in Nepal auf einer Höhe von 5.364 Metern und das Base Camp in Tibet, welches auf einer Höhe von 5.150 Metern liegt. Diese Basislager erfüllen verschiedene Funktionen: So können sich die Bergsteiger dort an die Höhe akklimatisieren und ihre Ausrüstung und Vorräte aufstocken. Das Base Camp in Tibet ist mit dem Auto erreichbar und liegt in der Nähe der Stadt Shelkar.
Eine besonders schöne Variante um das Base Camp in Tibet zu besuchen, bietet sich mit einer Anreise in der Tibet-Bahn. Mit ihr kann man vom weit entfernten Xining durch die Berglandschaften Tibets bis in die Hauptstadt Lhasa auf's Dach der Welt fahren.
Nicht nur fährt man auf der höchsten Bahnstrecke der Welt (5.072 Meter) und passiert den höchsten Bahnhof der Welt (5.068 Meter). Auch kann man sich auf der Fahrt super an die Höhe gewöhnen, denn die Wagen fahren mit zusätzlich angereichertem Sauerstoff ab einer Höhe von 3.000 Metern.
So sieht man die wunderschönen Bergwelten Tibets und ist gleichzeitig keiner Gefahr durch die Höhenkrankheit ausgesetzt. Von Lhasa aus lässt sich das Mount Everest Base Camp in 1-2 Tagen bequem per Auto oder Kleinbus erreichen. Der Everest ist Ziel verschiedener China Rundreisen aus unserem Programm, und auch die Fahrer unserer Oldtimerrallye durch Tibet besuchen den höchsten Berg der Welt.
Das Himalaya-Salz
Eine weitere Sache für die das Himalaya-Gebirge bekannt ist, ist das sogenannte Himalaya-Salz. Dem Salz wird mitunter eine heilende Wirkung attestiert, welche allerdings wissenschaftlich nicht erwiesen ist.
Tatsächlich hat das rosafarbene Salz eine 98 prozentige Übereinstimmung mit regulärem Kochsalz. Das Salz stammt zumeist auch nicht aus dem Himalaya, sondern wird viel eher in Salzminen in Pakistan abgebaut.
Das Naturwunder Himalaya
Das Wort Himalaya kommt aus dem Sanskrit (Alt-indisch) und bedeutet so viel wie „Schneeort“. Dies ist sehr zutreffend, da die ganze Hochgebirgesregion ungefähr 15.000 Gletscher besitzt, die rund 12.000 km³ frisches Wasser enthalten. Auch gibt es in der Region um den Himalaya hunderte von Seen. So z.B. auch einen der höchsten Seen der Welt, den Tilicho-See in Nepal auf 4.919 Metern Höhe.
Das Klima ist aufgrund der Höhenunterschiede sehr unterschiedlich. Von feuchtem subtropischem Klima an den Ausläufern der Berge, bis zu kaltem und trockenem Wüstenklima in Tibet ist alles vorhanden.
Und in den unterschiedlichen Klimazonen hat sich eine einzigartige Tierwelt eingerichtet. Der sehr scheue und bedrohte Schneeleopard findet sich z.B. in höheren Gebieten, und das ebenso seltene Himalaya-Moschustier ist auch dort anzutreffen. Verschiedene Langurenarten, der Rote Panda, Variationen des Braunbärens und viele weitere Tierarten finden sich im Gebirge.
Außer den faszinierenden Tierarten gibt es noch die berühmte Fabelgestalt des Yetis, der im Himalaya wohnen soll. Der mit Bigfoot vergleichbare Schneemensch wird von einigen Bewohnern des Himalaya als Gott der Jagd und Herr allen Rotwilds verehrt. Einige Zoologen und der bekannte Bergsteiger Reinhold Messner vertreten die Auffassung, dass der Yeti eigentlich mit dem tibetischen Braunbären oder Tibetbären identisch sei. Da in einigen der Sprachen im Himalaya "Yeti" auch das Wort für Bär ist, ergibt diese Interpretation durchaus Sinn.
Das Fabelwesen fasziniert und ist Akteur in vielen populären Werken wie beispielsweise dem 2019 veröffentlichten Animationsfilm Everest.
Hochgefühl für jeden Naturliebhaber und aus unserer Sicht ein Must für jeden, der sich von Bergwelten begeistern lässt.
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