Was für ein schöner Gedanke: Man entzündet eine Laterne, gibt ihr einen seiner innigsten Wünsche mit auf den Weg und lässt sie in den Himmel aufsteigen. Das Unglück löst sich und zurück bleiben nur Gesundheit, Glück und Reichtum – das Laternenfest hat seine ganz eigene Magie!
Die erste Vollmondnacht im neuen Mondjahr fällt 2019 auf den 19. Februar. An diesem Tag wird in China das Laternenfest gefeiert, ein sehr wichtiger Feiertag. Es stellt den Abschluss der Festlichkeiten zum chinesischen Neujahr dar. Dafür schmücken prunkvolle Lampions die Straßen und bunte Laternen werden steigen gelassen.
Brauchtümer zum Laternenfest
Heute kann man im ganzen Land Märkte für Lampions und Laternen finden, auf denen für jeden Geschmack etwas dabei ist. Es gibt sie in weiß, blau, rot oder gold, in klein und in groß, es gibt sie schlicht oder kunstvoll verziert. Dabei dominiert die Farbe Rot. Das macht Sinn, steht diese doch für frohe Ereignisse und glückliche Fügungen.
Die Funktionsweise der Laternen, die aufsteigen gelassen werden, ist eigentlich ganz einfach: Eine Reispapiertüte, die nach unten offen ist, wird mit Draht auf die gewünschte Größe aufgespannt. Im Anschluss wird ein Stück Wachspapier in die Öffnung gehängt und angezündet. Ähnlich wie bei einem Heißluftballon wird durch die erwärmte Luft im Inneren der Laterne ein Auftrieb erzeugt. Schließlich strahlt die Laterne hell durch die Nacht und ist noch auf Kilometer sichtbar.
Nicht nur was für's Auge, sondern auch für's Köpfchen: Auf manchen Lampions, die in Straßen und an Häuserwänden hängen, befinden sich Rätsel. Wer eines lösen kann, hat die Erlaubnis, den Lampion abzunehmen und als Souvenir zu behalten.
Nicht zu vergessen ist die Spezialität für das Laternenfest namens Tangyuan. Es handelt sich um Klöße aus klebrigem Reismehl mit süßer Füllung. Oft wird dafür rote Bohnenpaste verwendet. Die runde Form der Klöße steht für das familiäre Beisammensein und Glück.
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So ist das Fest entstanden
Dem Laternenfest kann eine Vielzahl von Legenden zugewiesen werden, die über seine Entstehung berichten. Einige gehen zurück auf den Buddhismus. So soll ein Kaiser der Han-Dynastie (206 v. Chr. - 220 n. Chr.) verordnet haben, am 15. Tag des ersten Mondmonats Laternen anzuzünden, um dem Buddha Respekt zu erweisen. Andere schreiben das Laternenfest Tianguan zu, dem taoistischen Gott für Glück, der am 15. Tag Geburtstag hat.
Eine der populärsten Erzählungen handelt jedoch von dem Strategen Zhu Ge Liang, der am Hof der Han gedient haben soll. Auf einer Mission geriet er mit seinen Truppen in einen Hinterhalt. Seine Männer waren umzingelt und es gab keine Möglichkeit, um Verstärkung zu holen. Doch Zhu Ge Liang hatte einen listigen Einfall: Er ließ Laternen aus Papier und Bambusstangen fertigen, auf denen er seine Position notierte und um Hilfe rief. Wie durch ein Wunder erreichten einige Laternen seine Gefolgsleute, die zu seiner Rettung eilten. So war ein chinesischer Held geboren, der mit dem Kosenamen Kongming (helle/offenen Laterne) in die Geschichte einging.
Auch die Laternen, die heute in den Himmel entlassen werden, sind Träger von Bitten und Wünschen. Dadurch geben sie den Menschen Hoffnung – genau wie zu Zeiten ihres Erfinders Kongming.
Wir wünschen Ihnen ein glückliches Laternenfest und alles Gute für das neue Mondjahr!