Buntes China: Die Kulturen und Traditionen der chinesischen Minderheiten

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Wenn von „den Chinesen“ die Rede ist, so meinen wir üblicherweise die Han-Chinesen. Sie bilden mit 92 Prozent den größten Anteil der chinesischen Bevölkerung. Neben ihnen gibt es in China allerdings noch 55 weitere anerkannte Nationalitäten. Sie alle sind geprägt durch ihre vielfältigen Religionen und Rituale sowie ihre ganz unterschiedlichen Lebensweisen. Einige der in China lebenden nationalen Minderheiten möchten wie Ihnen heute gern vorstellen.

Die Tibeter – Leben am Dach der Welt

Die wohl bekannteste Gruppe ethnischer Minderheiten in China bilden die Tibeter. Es gibt weltweit etwa sieben Millionen Tibeter, von denen der Großteil im autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik China lebt. Tibeter finden sich jedoch nicht nur in Tibet, sondern auch in den chinesischen Provinzen Sichuan, Qinghai, Gansu und Yunnan. Etwa 200.000 Tibeter leben auch in benachbarten Ländern wie Indien, Nepal und Bhutan.

Tibetische Kinder in Mönchsgewändern Tibetische Kinder in Mönchsgewändern

Die Tibeter haben ihre eigene Sprache, die mit dem tibetischen Alphabet geschrieben wird. Dieses hat seinen Ursprung in Indien und wurde im Zuge der Übersetzung buddhistischer Texte anhand des gesprochenen Tibetisch entwickelt. Zusammen mit der chinesischen Sprache ist Tibetisch offizielle Amtssprache im autonomen Gebiet Tibet und anderen Teilen Chinas mit tibetischer Bevölkerung. An fast allen Schulen in Tibet gilt Tibetisch außerdem als Unterrichtssprache, wobei Chinesisch als Fremdsprache unterrichtet wird.

Das Leben vieler Tibeter ist durch den tibetischen Buddhismus (auch Lamaismus) geprägt. Viele der buddhistischen Klöster fielen in den 60er und 70er Jahren der Kulturrevolution zum Opfer. Einige dieser Anlagen wurden wiederaufgebaut und haben ihre Tore heute erneut geöffnet. Das bekannteste Kloster Tibets ist ohne jeden Zweifel der Potala-Palast in Lhasa – der Hauptstadt Tibets. Einst Regierungssitz von Tibet, thront der Palast auf dem Roten Berg der Hauptstadt und gilt als Sinnbild für das spirituelle Leben der Tibeter.

Der Potala-Palast Der Potala-Palast

Die Naxi-Nationalität

Die Naxi 纳西 machen nur einen verschwindend geringen Teil der Gesamtbevölkerung Chinas aus. Doch sie haben es durch ihre vielfältige und interessante Kultur zu einem hohen Bekanntheitsgrad unter den ethnischen Minderheiten in China gebracht. Der Großteil der Naxi lebt in den südwestlichen Provinzen Chinas in den Ausläufern des Himalaya. Die Siedlungsgebiete umfassen die Provinzen Sichuan, Yunnan und Tibet. Die Naxi siedeln hier vermutlich schon seit dem 10. Jahrhundert. Sie sind Nachfahren des tibetischen Stammes der Qiang.

Ein traditionelles Orchester der Naxi-Minderheit Ein traditionelles Orchester der Naxi-Minderheit

Die Naxi haben ihre eigene Sprache, ihre eigene traditionelle Musik und Kleidung und auch ihre eigene Handwerkskunst. Ein ganz besonderes Merkmal der Naxi ist aber ihr eigenes Schriftsystem – die sogenannte Dongba-Schrift. Es handelt sich dabei um die einzige Hieroglyphenschrift, die noch bis heute Verwendung findet. Diese Schrift ist auch eng verbunden mit den religiösen Vorstellungen der Naxi. So diente sie ursprünglich zur Protokollierung schamanistischer Rituale.

Das Zentrum der Naxi-Kultur bildet die wunderschöne historische Stadt Lijiang im Norden der Provinz Yunnan. Lijiang gehört mit ihrer einzigartigen Altstadt mittlerweile zu den bekanntesten Ausflugszielen Chinas. Sie wurde im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die Stadt ist geprägt durch enge Gassen, Kopfsteinpflaster und ein dichtes Kanalnetz mit kleinen Brücken. Dieses hat früher die Bewohner mit Trinkwasser versorgt. In einer Parkanlage am wunderschönen Heilong-Teich 黑龙潭 („Schwarzer-Drachen-Teich“) im Norden von Lijiang befindet sich das Dongba-Forschungsinstitut. Außerdem kann man hier zwei Museen der Naxi-Dongba-Kultur finden. Sie bieten einen interessanten und umfassenden Einblick in die Welt der Naxi.

Die Altstadt von Lijiang Die Altstadt von Lijiang

Die Miao-Nationalität

Die Miao 苗 sind ein indigenes Volk, das überwiegend in den Bergregionen Südchinas lebt. Sie sind insbesondere in den Provinzen Guizhou, Hunan und Yunnan verbreitet. Die ethnischen Wurzeln der Miao reichen etwa 4.000 Jahre zurück. Bereits vor 3.000 Jahren wurden die Miao durch die Agrarpolitik der Han immer weiter in die abgelegenen Bergregionen zurückgedrängt. So haben sich die Miao im Laufe der Zeit zu einer ethnischen Minderheit entwickelt. Die Bevölkerungszahl der Miao-Nationalität liegt heute weltweit bei etwa 9,5 Millionen.

Zentrum der Miao-Kultur bildet das Dorf Xijiang 西江. Am Fuße des Leishan-Berges im südöstlichen Teil der Provinz Guizhou bietet es eine atemberaubende Naturkulisse. Xijiang ist umgeben von einer wunderschönen Landschaft mit grünen Bergen und kristallklaren Flüssen. Es umfasst etwa 1.000 Holzhäuser, weshalb das Dorf den Beinamen „Miao-Dorf der 1.000 Haushalte“ 千户苗寨 trägt. Die Häuser sind im traditionellen architektonischen Stil der Ming- und Qing-Dynastie gehalten und winden sich langsam den Berghang hinauf. Sie umfassen drei Etagen, wobei die erste der Unterbringung von Tieren dient. Die zweite ist für die Bewohner vorgesehen und die dritte für die Lagerung von Vorräten.

Minderheiten in China: Das Dorf Xijiang in Guizhou Das Dorf Xijiang in Guizhou mit einer seiner Wind-und-Regen-Brücken

Die Minderheiten der Miao

Die Volksgruppe der Miao lässt sich noch einmal in etwa 100 verschiedene Untergruppen aufspalten. Die Miao-Minderheiten unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre vielfältige traditionelle Kleidung. Sie haben aber auch mehrere unterschiedliche Schriftsprachen. Bei ihren ganz eigenen zeremoniellen Anlässen tragen die Miao-Frauen lange bunte Gewänder und dazu einen sehr aufwendigen silbernen Kopfschmuck sowie schwere Ornamente aus Silber. Die silbernen Ornamente werden auf sehr hohem Niveau von Hand gefertigt und gehören zur traditionellen Handwerkskunst der Miao. Je nach Region können die Trachten unterschiedliche Ausprägungen haben und bis zu 20 Kilogramm wiegen. Die Miao-Frauen werden zum Teil durch die Menge an Silberschmuck definiert, die sie tragen oder besitzen.

Miao-Frauen in ihren aufwendigen Gewändern Miao-Frauen in ihren aufwendigen Gewändern

Die traditionelle Religion der Miao ist unter anderem vom Daoismus beeinflusst worden, beinhaltet aber auch den Aspekt der Ahnenverehrung. Sie beten außerdem unterschiedliche Gottheiten an, wie den Gott Saub, der in Zeiten des Leids angerufen werden kann und der den Miao-Schamanen ihre Befähigung verleiht.

Die ethnischen Minderheiten Chinas

Die vielen verschiedenen ethnischen Minderheiten, die sich ihre einzigartige, oft jahrtausendealte Kultur bis heute bewahrt haben, machen das Reich der Mitte um ein vielfaches bunter und interessanter.

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